Die Niederländische Kirche in Deutschland ist eine der vielen ausländischen protestantischen Kirchen in Deutschland, deren Gemeindemitglieder den Glauben in der Muttersprache erleben möchten. Derartige Kirchen sind notwendig, denn Glaube ist eine der tiefsten persönlichen Erfahrungen.
Die Niederländische Kirche in Deutschland (NKiD, seit dem 1. Mai 2004 offiziell: die Protestantische Gemeinde Duisburg-Ruhrort, die zur Protestantischen Kirche in den Niederlanden gehört) ist eine der vielen ausländischen protestantischen Kirchen in Deutschland, deren Gemeindemitglieder den Glauben in der Muttersprache erleben möchten. Derartige Kirchen sind notwendig. Glaube ist eine der tiefsten persönlichen Erfahrungen, wozu der Mensch eine gewisse sprachliche und kulturelle Vertrautheit benötigt. Das Nicht- oder Weniger-Vorhandensein dieser Voraussetzung macht es schwieriger, den Glauben zu erleben, in Worte zu fassen und weiterzuvermitteln.
Migrantenkirchen, in Deutschland Kirchen anderer Sprache und Herkunft genannt, sind sich dieser Tatsache sehr bewusst und bieten ihren Landsleuten daher einen Ort, an dem sie gemeinsam in vertrauter Form und Sprache ihren Glauben bekennen und erleben können. Dabei kennen Niederländer in Deutschland, was Kultur und Sprache betrifft, selbstverständlich viel weniger Probleme als zum Beispiel Zuwanderer aus einem afrikanischen oder einem asiatischen Land.
Niederländer in Deutschland
Niederländer waren schon immer ein unternehmendes Volk. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen viele Niederländer nach Deutschland, wo sie als Knecht oder als Arbeiter in der Industrie im Gebiet des Niederrheins Arbeit fanden. Meistens fühlten sie sich in der Kirche vor Ort nicht heimisch (u.a. aufgrund der “fremdartigen” Liturgie und der Sprache) und gründeten deshalb eine eigene niederländische Kirche. Dies geschah im Jahre 1898 in Duisburg. Im Laufe der Jahre ließen sich viele Niederländer kurz – oder langfristig in Deutschland nieder. Mittlerweile beträgt ihre Zahl 150.000. Unter ihnen haben sich viele bei einer Evangelischen Landeskirche oder bei einer Freikirche angeschlossen. Mancher von ihnen benötigte zu diesem Schritt die Niederländische Kirche als eine Art Übergangslösung.
Integration
Die NKiD beabsichtigt nicht, eine niederländische kirchliche Enklave in Deutschland zu bilden. Im Anfang ihres Bestehens hat sie sich ziemlich isoliert. Heutzutage gibt es eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland, sowohl auf der Bundesebene (EKD) als auch in den Kirchengemeinden vor Ort (in nahezu allen Gemeinden, wo Gottesdienste gehalten werden, finden diese – ohne Kostenbeitrag – in Gebäuden einer deutschen Gemeinde statt, zu der gute Kontakte gepflegt werden).
Die NKiD sieht sich als integrierende Instanz, will Niederländer nicht an sich binden und somit der deutschen Kirche fernhalten. Sie möchte durchaus erreichen, dass sich Niederländer in ihrer neuen Umgebung wohlfühlen und sich aktiv am kirchlichen Leben in der Gemeinde Vorort beteiligen.
Mancher möchte sich nach wie vor am kirchlichen Leben in der NKiD beteiligen, getreu dem Motto: Integration mit Erhalt der eigenen Identität.
Gottesdienste, Gesprächskreise, Hausbesuche
In ganz Deutschland werden Gottesdienste in niederländischer Sprache angeboten. Feste Orte sind: Schwei, Balje, Hamburg, Zehna, Berlin, Münster, Duisburg, Düsseldorf, Köln-Bonn, Frankfurt, Mannheim, Stuttgart, Karlsruhe, München und Leipzig (in Aufbau). In diesen und in anderen Städten gibt es auch Gesprächskreise.
Charakteristisch für das niederländische kirchliche Leben ist der persönliche Kontakt. Sich kümmern um die anderen, sich für das Wohl der Gemeindemitglieder interessieren und das Gespräch über “Gott und die Welt” sind die wichtigsten Elemente. Der Hausbesuch, bis in die weitentferntesten Ecken Deutschlands, ist daher auch ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Pfarrer und der seelsorgerischen Mitarbeiter.